Umgang mit schwierigen Kollegen - So gehen Sie souverän mit schwierigen Kollegen um

Umgang mit schwierigen Kollegen - So gehen Sie souverän mit schwierigen Kollegen um

Schwierige Kollegen (*innen) im Büro können einem das Leben zur Hölle machen. Doch bevor Sie innerlich kündigen, sollten Sie verschiedene Strategien ausprobieren, um die Situation am Arbeitsplatz zu entspannen. Hier erfahren Sie, wie Sie mit schwierigen Kollegen (*innen) umgehen, ohne dass Sie Ihr Gesicht verlieren und die Situation eskaliert.

Der Umgang mit schwierigen Kollegen: eine echte Bewährungsprobe

Es gibt viele verschiedene Menschentypen, die auf individuelle Situationen ganz unterschiedlich reagieren. Schwierige Kollegen (*innen) scheinen egoistisch, unkollegial, übertrieben eitel, schmücken sich mit fremden Federn, poltern im Büro, schreien andere an und haben viele weitere unangenehme Eigenschaften. Man bezeichnet diese Eigenschaften als toxisch. Wer mit einem schwierigen Kollegen (*in) zusammenarbeiten muss, leidet oft stark darunter. Nicht selten verlassen Mitarbeitende die Firma, nehmen sogar einen schlechter bezahlten Job in Kauf, nur um nicht mehr mit diesen Menschen zusammenarbeiten zu müssen.

Doch gerade im Büro kommt es auf gute Zusammenarbeit an. Leider haben die meisten Menschen nicht das richtige Handwerkszeug, um souverän mit einer durch unangenehme Kollegen (*innen) provozierten Situation umzugehen. Das liegt auch daran, dass man zunächst überrumpelt ist. Selbst wenn wir die Kolleg*in durchschauen und wissen, wie wir eigentlich reagieren müssten, schaffen sie es immer wieder, uns wütend zu machen und enttäuscht zurückzulassen.
Doch es gibt ein paar Tricks im Umgang mit schwierigen Kollegen (*innen), die das Leben leichter machen. Sollten auch diese nicht helfen, ist es sinnvoll, eine Supervision oder ein Coaching in Anspruch zu nehmen und vielleicht auch den eigenen Kommunikationsstil zu überdenken.

Hier eine Liste der auffälligsten Typen:

1. Der*die Schlampige

Diesen Typ kennen wir alle: Die alten Kaffeefilter in der Maschine sind nicht entsorgt, benutzte Teller stehen in der Spüle und verbrauchter Tee oder Kaffee wird nicht aufgefüllt. Auch sein*ihr Schreibtisch ist mit Zetteln, Stiften und Kaffeetassen so zugestellt, dass er*sie hier unmöglich effektiv arbeiten kann. Der*die unordentliche, schlampige Kolleg*in ist rücksichtslos, produziert Lärm und Chaos. Ob eigener Schreibtisch oder Kaffeeküche, wenn er*sie da war, sieht es immer aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Er*sie schafft sich überall Feinde, weil niemand dieses Verhalten tolerieren kann.

2. Der*die Unzuverlässige

Dieser Typ macht häufig große Versprechungen, hält sie aber nicht ein. Er*sie möchte die Dinge gerne alleine erledigen. Deshalb hören Sie den Satz „das mache ich schon“ regelmäßig von ihm*ihr. Da er*sie sich aber so viele Zusatzaufgaben aufgebürdet hat, kommt er*sie mit seinem*ihrem Pensum nicht hinterher. Damit die Fristen eingehalten werden, übernehmen schließlich die anderen die unerledigten Jobs. Der Ärger ist vorprogrammiert.

3. Der*die Schleimer*in

Dieser Typ ist hinterhältig und deshalb einer der*die unangenehmsten Kolleg*innen, die man sich wünschen kann. Ihm*ihr ist nicht zu trauen. Er*sie ist ständig auf der Hut und möchte sich Vorteile erschleichen. Vorzugsweise arbeitet er*sie nur, wenn er*sie sicher sein kann, dass der*die Chef*in ihn*sie sieht. Leider ist er*sie nicht einer der Fleißigsten, deshalb biedert er*sie sich bei Vorgesetzten an. Er*sie übernimmt liebend gerne Botengänge und macht falsche Komplimente.

4. Der*die Besserwisser*in

Besserwisser scheinen sich mit jedem Thema auszukennen und halten mit ihrer Meinung auch nicht hinterm Berg. Sie haben zu allem etwas zu sagen, meist ungefragt. Sie haben die „Wahrheit für sich gepachtet“. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist es, Kolleg*innen zu korrigieren. Besonders gerne melden sie sich in Meetings zu Wort, doch ihre Beiträge sind selten substantiell, sondern ermüdend, da langatmig und langweilig.

5. Der Macho

Der Macho ist weder teamfähig noch kollegial. Er intrigiert und ist stets auf seinen Vorteil bedacht. Auch hat der Macho noch nicht mitbekommen, dass sich die Welt verändert hat, denn Frauen gegenüber verhält er sich oft unterschwellig sexistisch. Er behandelt seine Kollegen gerne von oben herab. Diesem Typ geht man nach Möglichkeit aus dem Weg, denn er erst unverbesserlich.

6. Der*die Choleriker*in

Diese Kolleg*innen werden gefürchtet, denn sie rasten bei jeder Kleinigkeit aus. Sie schreien herum, toben und hinterlassen im Büro nur noch einen Scherbenhaufen. Genauso schnell, wie sich Choleriker*innen aufregen, sind sie auch wieder entspannt. Doch dann tun sie so, als sei nichts gewesen. Sie werden niemals zugeben, dass sie etwas falsch gemacht haben. Solche Kollegen kann man nur meiden, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie ihr Verhalten ändern.

7. Der Kontrollfreak

Dieser Typ ist ebenfalls sehr unangenehm, der er*sie muss alles und jede*n in seiner*ihrer Nähe kontrollieren. Er*sie kommandiert andere gerne herum und benimmt sich wie Ihr*e Chef*in, obwohl er*sie es nicht ist. Einem Freak müssen Sie immer wieder Grenzen setzen. Da sein*ihr Verhalten auf Angst beruht, lernt er*sie nichts hinzu, wenn Sie ihm*ihr nur einmalig die Stirn bieten. Das ist sehr kräftezehrend.

Der Umgang mit schwierigen Kollegen verlangt uns einiges ab

Sicher hat sich jede*r von uns schon einmal gewünscht, dem schwierigen Kollegen (*in) ordentlich „die Leviten zu lesen“. Häufig ist es aber so, dass wir den Ärger herunterschlucken oder uns erst viel später eine gute Antwort einfällt. Doch wie kann man sich vor ihren egoistischen Verhalten schützen, ihnen die Stirn bieten und dabei aber locker bleiben? Das Verhalten anderer lässt sich nun mal nicht ändern, doch wenn Sie wissen, nach welchen Mechanismen schwierige Kollegen (*innen) handeln, können Sie die Situation künftig souverän handhaben. Hierfür ist auch ein wenig Selbstreflexion ist nötig, denn Sie brauchen eine neue Kommunikationsstrategie.

Diese Verhaltensweisen haben sich bewährt:

1. Klärende Worte sind extrem wichtig, um Spannungen zu lösen, aber auf Basis gewaltfreier Kommunikation. Denn Ärger herunterschlucken, macht auf Dauer krank. Sprechen Sie mit dem*der Kolleg*n unter vier Augen und lassen Sie möglichst wenig Zeit nach einem Vorfall verstreichen; sonst könnte der toxische Kollege sich mit Erinnerungslücken herausreden.

2. Bevor Sie Ihre eigenen Argumente anbringen, sollten Sie sich um aktives Zuhören bemühen. Das bedeutet, dass Sie auch dem schwierigen Kollegen (*in) gegenüber eine respektvolle, offene Haltung einnehmen. Betrachten Sie auch das Streitthema möglichst unvoreingenommen. Fällt Ihnen diese Haltung schwer, kann ein Coaching helfen, die Kommunikations-Schwachstellen auszugleichen.

3. Bleiben Sie cool und sachlich. Das ist zwar leichter gesagt als getan, doch es lohnt sich, die Distanz zu wahren. Lassen Sie sich nicht zu spontanen Gefühlsausbrüchen hinreißen, denn die könnten Sie später bereuen. Machen Sie eine Pause und atmen Sie mindestens 10 Sekunden tief ein und aus, bevor Sie reagieren.

4. Gehen Sie davon aus, dass schwierige Kollegen (*innen) nicht mit Absicht so unangenehm auftreten. Dann ist es leichter, eine konstruktive Lösung zu finden. Die meisten handeln unbewusst. Vermeiden Sie es grundsätzlich, über Kolleg*innen zu lästern. Das fällt letztendlich nur auf Sie selbst zurück.

5. Sollte der schwierige Kollege (*in) nicht auf ein Gesprächsangebot eingehen und wird die Arbeit durch dessen Verhalten beeinträchtigt, müssen Sie Ihre*n Chef*in mit einbeziehen. Denn es ist auch seine*ihre Aufgabe, für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen.

Arbeiten Sie an sich selbst und üben Sie sich in Gelassenheit. Machen Sie sich immer klar, dass andere durch ihre toxischen Verhaltensweisen nicht Ihre Lebensqualität einschränken dürfen. Nehmen Sie dumme Bemerkungen am Arbeitsplatz nicht persönlich; das gelingt leichter, wenn Sie Ihr Selbstbewusstsein anheben. Hilfreich ist hier professionelle Unterstützung durch einen Coach oder Mediator*in. Mit seiner*ihrer Hilfe können Sie beispielsweise neue Kommunikationstechniken trainieren, um für die nächste schwierige Situation gewappnet zu sein.

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