Corona hat uns alle gefordert und fordert uns noch. Insbesondere Schüler*innen haben gut zu kämpfen. Erst die Umstellung auf Homeschooling, teilweise langer Unterrichtsausfall, oft Stress zu Hause und auch Schulstress, da in weniger Zeit die gleiche Anzahl von Arbeiten geschrieben werden müssen. Das Projekt gibt den Schüler*innen, die besonders betroffen sind, Raum, um etwas des Drucks abzubauen und um die Situationen meistern zu können.
Worum gehts im Projekt "Druckabbau"?
Vereinsamung, Verhäuslichung, Wut und Aggressionen, Perspektivlosigkeit, Gewalt und Trauer - all dies und vieles mehr sind Themen, mit denen viele Schüler*innen derzeit konfrontiert sind. Oft fehlen Ansprechpartner*innen und Zeit um hierauf einzugehen. In der Schule bauen die eigenen Leistungen ab, da die Konzentration bei anderen Themen als bei Schulstoff liegt, was wiederum zu neuem Druck führt.
"Druckabbau" gibt Schüler*innen Räume um über ihre Themen zu sprechen, durch narrative Gruppengespräche gemixt mit therapeutischen Ansätzen. Die Schüler*innen bauen in Kleingruppen vertrauen zueinander auf, erkennen eigene Herausforderungen, aber auch Kompetenzen und Stärken und lernen, sich gegenseitig zu unterstützen.
Welche Gefahr kann es noch geben?
Neben den oben genannten Gefühlen und Themen stellt sich immer die Frage "Was dann?"
Nicht selten sind Jugendliche, die damit unterwegs sind die Ziele von rechten Rattenfänger*innen. Seit jahrzehnten ist es Strategie, Jugendlichen die Probleme haben aufzufangen, ihnen ein Ohr zu bieten und nach und nach diese zu radikalisieren und in die Szene zu holen. Um diese Schüler*innen nicht an Rechtsextremist*innen oder Verschwörer*innen zu verlieren ist es wichtig, diese emotional zu erreichen, abzuholen und nicht alleine zu lassen.
Wie läuft "Druckabbau" ab?
Es werden mehrere Termine (min sechs) vereinbart, die jeweils 90 min andauern. Die Schüler*innen können aus unterschiedlichen Klassen kommen, die Jahrgangsspanne sollte allerdings maximal ein Jahr unterschied ausmachen. Ab der 6. Klasse kann das Projekt umgesetzt werden.
Geht es in den ersten Treffen um das gegenseitige Kennenlernen und um den Vertrauensaufbau, kommt es bei den weiteren Treffen zu den persönlichen Herausforderungen der einzelnen Teilnehmenden. Das können mal Schulstress sein, Trennungsängste, Mobbing, Gewalt, Drogen, Verlustängste, Perspektivlosigkeit, etc. Bei den Treffen kann über alle Themen gesprochen werden.
Durch das Erzählen und somit identifizieren, was einem Stress, Angst, Wut, etc. bereitet, wird oft schon mehr Klarheit geschaffen und Druck gelöst. Die Perspektiven der anderen Teilnehmenden und die Herausarbeitung der eigenen Stärken geben zusätzlich Kraft und Ideen, mit sich und seiner Umwelt umgehen zu können.
Das Projekt löst nicht mal eben die Probleme der Schüler*innen, sondern zeigt neue Handlungsmöglichkeiten, Perspektiven und Ressourcen auf, sodass der Umgang mit den Herausforderungen erleichtert werden soll.
Infos zur Umsetzung
Das Projekt habe ich im November und Dezember 2021 mehrmals an unterschiedlichen Schulen umgesetzt. Gefördert wurde dies bspw. von der Partnerschaft für Demokratie Vechta und der Partnerschaft für Demokratie Laatzen.
Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
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