Wie gendert man richtig ? – Wie wir es schaffen, alle anzusprechen

Wie gendert man richtig ? – Wie wir es schaffen, alle anzusprechen

Gendern bezieht sich auf die Verwendung von geschlechtsneutralen oder geschlechtsinclusiven Sprachformen, um die Sichtbarkeit und Gleichstellung von Menschen jeglichen Geschlechts in der Sprache zu gewährleisten. Es geht darum, die Verwendung von männlichen Begriffen und Pronomen als allgemeingültig zu vermeiden und stattdessen geschlechtsneutrale oder geschlechtsinclusive Sprachformen zu verwenden.

Es ist wichtig, es zu berücksichtigen, da die Sprache eine große Rolle dabei spielt, wie wir die Welt und die Menschen um uns herum wahrnehmen und verstehen. Wenn die Sprache ausschließlich männliche Begriffe und Pronomen verwendet, werden Frauen und andere Geschlechter, die nicht dem cis-männlichen Geschlecht entsprechen, oft unsichtbar gemacht und diskriminiert.
Es ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen gesehen und gehört werden. Es hilft dabei, ein Bewusstsein für Geschlechterungleichheit zu schaffen und trägt dazu bei, eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung aller Geschlechter zu fördern.

Der Unterschied zwischen grammatikalischem und sozialem Gendern

Sprachliches Gendern bezieht sich auf die Verwendung von geschlechterspezifischen Pronomen und Formulierungen in der Sprache, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern. Es gibt zwei Arten von sprachlichem Gendern: grammatikalisches und soziales Gendern. Grammatikalisches Gendern bezieht sich auf die Verwendung von geschlechterspezifischen Pronomen und Formulierungen, die von der Grammatik vorgeschrieben sind, wie z.B. der männliche oder weibliche Artikel. Soziales Gendern bezieht sich auf die Verwendung von Formulierungen und Pronomen, die die Geschlechter gleichberechtigt darstellen sollen, wie z.B das Gender-Sternchen (*) oder die Verwendung von geschlechtsneutralen Pronomen wie "sie" oder "es".

Eine Möglichkeit, sprachliches Gendern umzusetzen, ist die Verwendung von geschlechtsneutralen Anreden und Pronomen. Ein Beispiel für eine geschlechtsneutrale Anrede wäre "Liebe Leser*innen" oder "Sehr geehrte Damen und Herren". Pronomen wie "sie" oder "es" können ebenfalls verwendet werden, anstatt die geschlechtsspezifischen Pronomen "er" oder "sie". Ein weiteres Beispiel wäre die Verwendung von "sie" als geschlechtsneutrale Form anstatt "er" oder "sie". Es gibt auch neue Pronomen wie "xe", "xem" oder "xyr" die von Menschen die sich nicht in das binäre Geschlechtersystem einordnen möchten, verwendet werden. Ich selbst verwende gerne die *-Variante, der insbesondere feministische Perspektiven mit aufgreift. Gängig ist zudem die Doppelpunkt-Variante (Bspw. Leser:innen), die auf dem Inklusionskontext kommt und den Vorteil hat, das digitale Systeme dies besonders gut lesen können.

Tipps für den richtigen Gebrauch von geschlechtsneutralen Pronomen im Schriftverkehr und im Gespräch:

Wenn es darum geht, geschlechtsneutrale Pronomen im Schriftverkehr oder im Gespräch zu verwenden, ist es wichtig, aufmerksam und flexibel zu sein. Eine Möglichkeit ist, Alternativen wie "sie/ihr" oder "sie/ihnen" zu verwenden, anstatt die gängigen Pronomen "er/ihn" oder "sie/ihr". Es ist auch wichtig, die Wünsche und Präferenzen der Personen, mit denen man spricht oder schreibt, zu respektieren und sich gegebenenfalls nach deren bevorzugten Pronomen zu erkundigen. Es kann auch hilfreich sein, die Verwendung von Namen oder Titeln zu priorisieren, anstatt auf Pronomen zu verweisen. Es ist wichtig, offen und respektvoll zu sein, wenn es um den Gebrauch von geschlechtsneutralen Pronomen geht und sich immer bereit zu lernen und sich anzupassen.

Schlussfolgerung

Die Verwendung der richtigen Sprache ist ein wichtiger Bestandteil der Förderung von Gleichstellung und Respekt gegenüber allen Geschlechtern. Durch den Gebrauch von geschlechtsneutralen Anreden und Pronomen wird sichergestellt, dass alle Personen in unseren Sprachgebrauch gleichermaßen repräsentiert werden. Dies trägt dazu bei, dass alle Geschlechter in der Gesellschaft gleichberechtigt wahrgenommen werden und diskriminierende Sprachmuster vermieden werden. Es ist wichtig, dass wir uns alle bemühen, die richtige Sprache in unseren täglichen Kommunikationsformen umzusetzen, um eine inklusive und respektvolle Umgebung zu schaffen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Sprache nur ein Teil des Kampfes für Gleichstellung ist. Es gibt viele andere Formen der Diskriminierung und Benachteiligung, die ebenfalls angegangen werden müssen. Dazu gehören beispielsweise strukturelle Benachteiligungen am Arbeitsplatz, ungleiche Bezahlung, sexuelle Belästigung und Gewalt, sowie diskriminierende Gesetze und politische Entscheidungen. Es ist wichtig, dass wir uns auf breiter Front für die Gleichstellung von allen Geschlechtern und gender-Identitäten einsetzen, um eine wirklich inklusive und gerechte Gesellschaft zu schaffen.

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