Alltagsrassismus - Ein allgegenwärtiges Problem

Alltagsrassismus – Darum ist diese Form von Rassismus ein allgegenwärtiges Problem

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„Kann ich mal den Stift in Hautfarbe haben?“, „Woher kommst du? – Ne, ich meine, so wirklich?“ oder „Du kannst bestimmt gut rappen, du bist ja schwarz!“

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Sätze, die Tag für Tag fallen und Menschen zeigt, dass sie „anders“ sind oder sein sollten. Oft fällt uns gar nicht auf, wie oft (auch unbewusst) Diskriminierung und Rassismus in unserer Sprache vorkommen. Umso wichtiger ist es, zu wissen, in welchen Situationen zum Beispiel weiße Menschen schwarze Menschen durch ihre Sprache diskriminieren, ein Bewusstsein dafür zu schaffen und aktiv dagegen vorzugehen.

Was ist überhaupt Alltagsrassismus?

Alltagsrassismus besteht aus kleinen Nebensätzen, Fragen und Bemerkungen, die dem*der Sender*in nicht immer bewusst sind oder mit „Ich meine das ja nicht rassistisch“ verharmlost werden sollen. Doch geht es nicht allein um die Intention des*r Senders*in, sondern zu einem überwiegenden Teil um das vermittelte Gefühl des*der Empfängers*in. Mehr noch, es geht um die Gefühle der Empfänger*innen – um die Gefühle, die rassistische Sprache in ihnen auslöst.

Damit meine ich, dass es neben der Person, die ich direkt anspreche, ggf. auch Menschen gibt, die dabei anwesend sind. Diese Menschen nehmen das Thema so mit auf – im schlechtesten Falls unkritisch – und verbreiten die Aussagen weiter. Wir sind immer Modell füreinander und nehmen auf, was wir hören, sehen, etc. In den letzten Jahren gab es einen gewaltigen Rechtsruck in Deutschland. Diesen nehmen wir unter anderem deutlich in der Politik und der politischen Sprache wahr. Wir können diesen Rechtsruck nur gegenwirken, wenn wir uns gegenseitig für Alltagsrassismus sensibilisieren und einander unterstützen.

Rassistische Begriffe – so schnell passiert Rassismus in alltäglichen Situationen

Das Verwenden von rassistischen Begriffen gehört leider ebenso zum Alltag. „N***rkuss, M****nkopf, Zigeunerschnitzel, Indianer und Co.“ werden stark in der Sprache verteidigt. Warum? Nimmt es jemandem seine Identität, wenn er*sie keine rassistischen Begriffe mehr nutzt? In solch einem Fall würde ich mir andere Sorgen machen. Auch hier höre ich ständig „Ich mein das ja aber nicht so…“ und muss sagen, dass es darum leider nicht geht. Es ist eine rassistisch aufgeladene Sprache, die genutzt wird und die wir – so glaube ich – nicht mehr brauchen. Wir brauchen keine Sprache, die Menschen zeigt, dass sie weniger Wert sind als andere.

 

„Aber meine Oma ist auch zu alt für Veränderung…“

 

Blabla. Ich habe mit sehr vielen älteren Menschen regelmäßigen Kontakt und kann sagen, dass ein ganz klarer Großteil sehr wissbegierig ist! Es geht, aus meiner Sicht, auch nicht darum, sofort alles fehlerfrei hinzubekommen und immer die richtige Wortwahl und Betonung zu treffen – es geht mir um die Bereitschaft zur Veränderung, zur Weiterentwicklung. Wenn jemand versucht, nach und nach seine Sprache zu ändern, dann ist damit schon viel getan. Diesen Anspruch habe ich an die Menschen – und natürlich auch an mich selbst.

 

„Aber ich habe einen Kumpel, den darf ich so nennen!“

 

Ja, es gibt bei allen Personengruppen auch Menschen, die für sich persönlich das eine weniger schlimm und das andere schlimmer finden – auch welche, die mal etwas ganz ok finden (wobei ich glaube, dass man da psychologisch nochmal gut hinschauen könnte). Nun darf ich allerdings nicht davon ausgehen, dass eine Person für 1 Milliarde andere mitreden kann. Zusätzlich stelle ich erneut die Frage, wofür braucht der Sender das? Es schadet niemandem, wenn man rassistische Sprache verlässt. Schlussendlich geht es allen besser, wenn Sprache weniger gewaltvoll auskommt.

 

Deshalb richte ich einen ganz klaren Appell an euch: achtet auf eure Sprache, seid sensibel und offen für Veränderungen! So kommen wir dem Ziel, den (Alltags)Rassismus zu bekämpfen, einen großen Schritt näher.

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